«Die Branche ist nicht einfach Opfer der Demographie»

Gerhard Meyer leitet die Geschäftsstelle des Baumeisterverbands Zürich/Schaffhausen (BZS). Die Nachwuchsgewinnung ist ein zentrales Thema des ehemaligen Lehrers und Schulleiters. Die Branche müsse hier noch mehr machen, ist er überzeugt. (Text und Fotos: Beat Matter, für „die baustellen“ Nr.10/2022)

Der Krieg in der Ukraine hat weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen: Inflation, steigende Zinsen und eine drohende Energieknappheit. Wie ist die Stimmung bei Ihren Mitgliedern?

Die Stimmung ist fast bipolar. Die Bau-Nachfrage ist sehr gut, die Mitglieder haben so viel Arbeit, dass sie teils mehr Leute beschäftigen könnten, als sie auf dem Arbeitsmarkt finden. Die Mitglieder klagen nicht, es sei denn, über die Marge. Aber auch da gibt es längst das Bewusstsein, dass es an den einzelnen Unternehmungen liegt, die Preise zu machen.

Gleichzeitig sind sie mit einer wirtschaftlichen Volatilität konfrontiert, die es in diesem Ausmass seit Jahrzehnten nicht mehr gab. Das weckt Verunsicherungen. Dies umso mehr, als jetzt auch die jahrelang tiefen Zinsen zu steigen beginnen. Das wird Einfluss haben auf das Baugeschäft. Aber niemand weiss, wann und in welcher Intensität das spürbar wird.

Wie muss man sich das vorstellen: Kommen Mitglieder in unsicheren Zeiten rege zu Ihnen, um Austausch und vielleicht Rat zu suchen?

Ja, durchaus. Unsere Organisationsform fördert dies erfolgreich. Die Vorstände unserer sechs Regionalsektionen sind mit Unternehmern besetzt, die sich täglich in der Wirtschaftspraxis bewegen. Sie spüren Entwicklungen und aufkommende Schwierigkeiten sofort – entsprechend dauert es nie lange, bis verbandsintern Gespräche darüber zu laufen beginnen.

Und wenn solche Gespräche aufflammen: Wie lange dauert es, bis Sie mit externen Anspruchsgruppen – wie beispielsweise den Behördenvertretern – über Lösungen reden?

Nicht nur verbandsintern ist der Austausch sehr gut, auch der Kontakt zur öffentlichen Hand wurde in den vergangenen Jahren gut aufgebaut und gepflegt. Wir haben einen guten Draht zu kantonalen und städtischen Amtsinhabern und Behördenvertretern. Im Bedarfsfall können wir unkompliziert mit ihnen in Kontakt treten, um aufkommende Themen zeitnah zu erörtern.

Wer ergreift dafür die Initiative?

Vielfach bin ich das in meiner Rolle als Geschäftsführer. Ich spreche mich mit dem Verbandspräsidenten ab, wir legen das Vorgehen fest und gehen dann in die Umsetzung. Mein Kredo lautet: Als Geschäftsstelle des Verbands sind wir aktiver Dienstleister für unsere Mitglieder. Wenn Fragen oder Probleme auftauchen, versetzen wir uns sofort in Bewegung. Man kann Probleme auch auszusitzen versuchen. Aber das entspricht nicht meiner Mentalität.

Wie kommt diese aktive Haltung bei Ihren Mitgliedern an?

Soweit ich das erlebe, sind unsere Sektionen sowie die Mitglieder froh, dass die Prozesse im Verband funktionieren, wir bei der Arbeit sind und laufend über Resultate informieren, die im Geschäftsalltag nützlich sind. Wir sind präsent und wach, das wird geschätzt. Ich bin aber nicht nur ein Typ, der liefert. Ich bin auch ein Typ, der fordert. Um Dinge zu bewegen, ist der Verband darauf angewiesen, dass seine Mitglieder mitziehen. Auch diese Haltung wird breit mitgetragen.

Sie sprachen eingangs das Problem der knappen Margen an. Was branchenweit gilt, spitzt sich auf dem hart umkämpften Platz Zürich noch zusätzlich zu. Ist der Wettbewerb, den die Bauunternehmer hier austragen, noch gesund?

Ich glaube, der Wettbewerb hat jetzt die Gelegenheit, zu gesunden, da die Nachfrage so hoch und die Unternehmungen so stark ausgelastet sind. Ich höre von ausgeschriebenen Schulhäusern und weiteren Projekten der öffentlichen Hand, für die nur wenige Offerten, teils nur ein einziges Angebot, eingehen. Ich deute das als positives Zeichen. In der gegenwärtigen Situation sind viele Unternehmungen nicht darauf angewiesen, auf Gedeih und Verderb Aufträge reinzuholen. Das erhöht die Chancen, bei Ausschreibungen nicht nur mit Kampfpreisen, sondern mit vernünftigen Offerten Zuschläge zu erhalten. Die gegenwärtige Situation bietet den Vergabestellen auch die Gelegenheit, ihre Vorbestimmungen und Zuschlagskriterien bereits vermehrt auf Qualität und Praxistauglichkeit zu überprüfen.

Sie nehmen es vorweg: Im Zürcher Kantonsrat sollte in diesen Tagen über die «Interkantonale Vereinbarung zum öffentlichen Beschaffungswesen» (IVöB) verhandelt und abgestimmt werden. Es geht dabei um die Umsetzung des revidierten Beschaffungsrechts. Was wäre die Folge eines positiven Entscheids?

Die IVöB stellt die Umsetzung des revidierten Beschaffungsrechts sicher und füllt Lücken, die auf Gesetzesebene bewusst offengelassen wurden. Im Falle eines positiven kantonalen Entscheids sind die öffentlichen Vergabestellen gefordert, ihre Zuschlagskriterien an die neue Grundlage auszurichten. Dann muss endlich in der Praxis gelebt werden, was mit der Revision des Beschaffungsrechts initiiert wurde. Es besteht die echte Chance, vom Preis- zum Qualitätswettbewerb zu wechseln.

Gehen Sie davon aus, dass der Mentalitätswechsel ab diesem Punkt rasch spürbar wird?

Zunächst einmal ändert sich die Grundlage, auf der im Kanton Zürich öffentliche Vergaben entschieden werden. Dass es insbesondere auf kommunaler Ebene noch Bestrebungen braucht, um das Personal der Vergabestellen zu schulen, ist jedoch unbestritten. Es braucht eben nicht nur die richtige Mentalität, sondern auch das konkrete fachliche Know-how, um das revidierte Beschaffungsrecht zum Leben zu erwecken. In Zusammenarbeit mit dem Kanton ist der BZS sehr gerne bereit, aktiv bei diesem Prozess mitzuwirken.

Nebst der Preisbildung ist der Nachwuchs- und Fachkräftemangel der zweite Problembereich, für den die Branche partout keine Lösung findet. Just Anfang Herbst war in der Wirtschaftspresse die Rede davon, dass die Aussichten für den Bau mässig seien, weil es an Fachkräften mangle, um das aktuelle Potenzial auszuschöpfen.

Ich betrachte die Situation aus der Perspektive des BZS als Berufsbildner, die er mit dem Baumeister-Kurszentrum in Effretikon wahrnimmt. An unserem Kurszentrum verzeichnen wir dieses Jahr 100 Lernende, die dort ihre überbetrieblichen Kurse besuchen. Im vergangenen Jahr waren es noch 130. Es ist also eine ganze Klasse weggefallen. Schweizweit sind die Ausbildungszahlen in Bauberufen verheerend zusammengefallen. Die Branche hat ein riesiges Problem.

Wie ist zu erklären, dass sich der SBV und die regionalen Baumeisterverbände seit Jahren aktiv mit der Nachwuchsförderung befassen, sich in der Praxis aber keine Entspannung der Situation zeigen will?

Wir sind mit mehreren länger anhaltenden Entwicklungen konfrontiert. Zum einen die demographische Situation. Geburtenstarke Jahrgänge gehen in Rente. Die Wirtschaft muss sie mit Nachwuchs ersetzen, der weniger zahlreich vorhanden ist. Hinzu kommt ein gesellschaftlicher Wandel: Handwerkliche Berufe, bei denen man draussen arbeitet und etwas dreckig wird, gelten nicht mehr als attraktiv. Maurer oder Strassenbauer zu werden gilt heute vielerorts als schlechte Lösung, insbesondere für Schüler, denen andere Wege offenstehen.

Aus der Sicht des ehemaligen Lehrers und Schulleiters: Welche Rolle spielen die Eltern bei diesem gesellschaftlichen Wandel?

Mit fast 30 Jahren Erfahrung im Schul- und Bildungsbereich sage ich: Die Eltern haben oftmals sehr klare Vorstellungen davon, was sie für ihre Kinder wollen. Ich lebe in einer Goldküstengemeinde und habe dort einen Grossteil meiner Berufserfahrung im Schulwesen gemacht. Das ist in diesem Zusammenhang ein extremes Gebiet. Aber letztlich zeigt sich dort einfach zugespitzt, was sich im Grundsatz an vielen Orten manifestiert: Wenn bis zu drei Viertel einer sechsten Klasse an die Gymi-Prüfung gehen, ist das doch absurd! Und glauben Sie mir: Jene, die die Prüfung nicht bestehen, sollen mit Sicherheit nicht Maurer werden. Leider!

Sie sind 2019 in die Bauwelt eingetaucht. Davor waren Sie als Lehrer, dann als Schulleiter und schliesslich als Geschäftsführer mehrere Schulen in der Bildungswelt daheim. Wie hätten Sie zu jener Zeit reagiert, wenn Ihr Sohn verkündet hätte: «Ich werde Maurer»?

Ich hätte ihn dabei unterstützt. Für mich gibt es keine minderen Berufe. Entscheidend ist – und das habe ich an meinen Schulen den Eltern immer wieder beizubringen versucht: Den Kindern muss es gut gehen. Wenn es ihnen gut geht, dann arbeiten sie gerne. Wenn sie gerne arbeiten, werden sie darin erfolgreich sein. Und dieser Erfolg misst sich auch – aber nicht nur – in Geld. Abgesehen davon: Einer meiner Söhne ist gelernter Landschaftsgärtner und arbeitete mittlerweile im Strassenbau (lacht).

Diese Offenheit ist nicht allen Eltern gegeben. Was tun?

(seufzt). Wir sind nicht die einzige Branche, die mit dieser Herausforderung konfrontiert ist. Es bleibt nichts anders übrig, als unermüdlich zu kommunizieren, aufzuklären und Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen –dies sowohl den Jugendlichen als auch deren Eltern. Um dies zeitgemäss zu tun, müssen wir anders auftreten, als dies bisher geschah. An der Berufsmesse Zürich etwa, die Ende November wieder stattfinden kann, will ich keine jungen Berufsanwärter mehr sehen, die Mäuerchen bauen. An unserem diesjährigen Stand wird nicht gemauert und nicht «gebäggerlet», sondern wir stellen ausschliesslich die Digitalisierung ins Zentrum. Das ist, wohin der Weg geht. Und das ist, was für die heutigen Jugendlichen längst normal ist.

Weil die grosse Berufsmesse 2020 Corona-bedingt nicht stattfand, haben Sie 2021 die «Bau+Action-Tage» lanciert, die jeweils im Januar im Baumeister-Kurszentrum in Effretikon stattfinden. Nach zwei Durchführungen: Welche Erfahrungen machen Sie mit der Veranstaltung?

Unser Fazit nach zwei Durchführungen ist positiv. In den ersten beiden Anläufen besuchten zwischen 100 und 120 Jugendliche die Veranstaltung und erhielten Einblicke in die Berufsbilder auf dem Bau. Die Befragungen bei den Besuchenden sowie den präsenten Unternehmern war sehr erfreulich.

Nachdem im ersten Jahr nur die Jugendlichen begrüsst und informiert wurden, luden Sie im vergangenen Jahr auch die Eltern dazu ein, die Veranstaltung zu besuchen. Hat sich das bewährt? 

Weil die Berufswahl eben nicht nur die Jugendlichen beschäftigt, sondern sehr stark auch die Eltern, kamen wir zur Erkenntnis, dass wir auch sie überzeugen müssen. So haben wir die Möglichkeit geschaffen, dass Jugendliche, die unter der Woche bei uns waren, am Samstagmorgen ihren Eltern zeigen können, was sie erlebt und erfahren haben. Bei dieser Gelegenheit können die Bauunternehmer den Eltern optimal aufzeigen, welche Abschlüsse und Karrieremöglichkeiten die Branche bietet. Ich bin überzeugt von diesem Ansatz, aber auch er verlangt Ausdauer. Im vergangenen Jahr kamen von den 120 Jugendlichen nur rund 15 am Samstag mit ihren Eltern nochmals vorbei. Dazu sage ich: Immerhin! Dennoch wollen wir bei der nächsten Durchführung versuchen, mehr Eltern anzuziehen.

Die 3. «Bau+Action-Tage» finden vom 16. bis 20. Januar 2023 in Effretikon statt. Was wird anders?

Wir versuchen im Vorfeld, nebst den Jugendlichen gezielt auch die Eltern mit attraktiven Anreizen anzusprechen und für einen Besuch zu begeistern. Vor Ort stellen wir das Konzept so um, dass nicht mehr wie bisher erfahrene Berufsbildner an den 10 Posten präsent sind und informieren. Diesmal werden es ausschliesslich Lernende sein, die Einblick geben in ihre Arbeit und ihre Erfahrungen. Sie sprechen die gleiche Sprache wie die Jugendlichen der Generation Z, die wir anziehen wollen. Ich bin sehr gespannt, wie das ankommt. Die Reaktionen unserer Mitglieder auf die Anpassung sind auf jeden Fall positiv.

Was können oder müssen die Bauunternehmungen zum Gelingen beitragen?

Die Berufsbildung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft für die Branche. Um sich bietende Chancen zu nutzen, ist es entscheidend, dass die Unternehmer ihre Aufgabe als Berufsbildner ernst nehmen und sehr aktiv leben. Das können nicht nur die grossen Unternehmungen, die heute beträchtliche Ressourcen bereitstellen. Auch kleine Unternehmungen können Jugendlichen einen tollen Einstieg in die Berufswelt bieten, wenn Wille und Know-how dafür vorhanden sind. Wenn ich heute Erfahrungsberichte von Lernenden höre, stimmt mich das jedoch teils nachdenklich. Ich weiss von Fällen, in denen Lernende ihre Lehrlingsverantwortlichen zwei, drei Male jährlich sehen. Und ich höre immer wieder von Lernenden, dass der Grossteil der klassischen Handarbeit auf den Baustellen ohnehin von Akkordanten geleistet werde. Das sind nicht die Zutaten, die es braucht, um die Situation zu entschärfen.

In der Praxis werden in Lernenden oft von Polieren oder Bauführern betreut, die bereits von ihren regulären Projekten ausgelastet sind.

Es ist ein grundlegendes Problem, dass die Lehrlingsbetreuung vielerorts praktisch nebenher geschieht. Die Unternehmer müssen den Berufsbildnern, die sie einsetzen, Zeit und Ressourcen zur Verfügung stellen, damit sie ihre Aufgabe gut ausführen können. Ist das nicht gewährleistet, kommt die Ausbildung zu kurz und leidet das Image der Bauberufe auf lange Sicht weiter. Der Appell ist umso dringlicher, als heutige Jugendliche sehr grossen Wert auf eine gute Betreuung legen. Heutige Jugendliche wollen angeleitet und begleitet werden. Und sogar die hervorragenden Lernenden wollen zwischendurch gefragt werden, wie es läuft. Das ist in der Praxis noch zu wenig angekommen. Die Erkenntnis dahinter: Die Unternehmer sind nicht einfach Opfer der Demographie, sondern haben schon das Potenzial, noch etwas mehr zu machen, um ihr Geschäftsfeld nachhaltig zu sichern. Wer dabei Unterstützung braucht: Unsere Türen stehen offen!

Nicht nur der Nachwuchs, sondern auch Poliere und Bauführer sind in der Branche Mangelware. Betrachten Sie diese Probleme gesondert oder gesamtheitlich?

Es bestehen selbstverständlich Zusammenhänge. Wenn es an Berufsnachwuchs mangelt, schrumpft naturgemäss auch der Anteil jener, die sich für eine weitere Baukarriere eignen. Entsprechend ist das Engagement für mehr Nachwuchs immer auch ein Engagement zur mittel- bis langfristigen Entschärfung des Mangels auf den Kaderstufen. Dennoch ist die Nachwuchsförderung nicht der einzige Punkt, an dem man ansetzen kann. Mit Anreizen und Programmen für Quereinsteiger laufen Bestrebungen, um ein zusätzliches Potenzial zu nutzen.

Zürich ist der grosse Wirtschaftsmotor der Schweiz. Ist der Bau hier eine Branche, die gehört wird?

Ja, das kann man durchaus sagen. In unserem Verbandsgebiet werden im Bauhauptgewerbe jährlich rund drei Milliarden Franken Lohn bezahlt. Die Branche spielt eine volkswirtschaftlich wichtige Rolle und wird von Behörden und Politik auch entsprechend wahrgenommen. Das zeigt sich auch in konkreten Fällen. Als beispielsweise der Gegenvorschlag zur Zürcher Kreislauf-Initiative erarbeitet wurde, kam Regierungsrat und Baudirektor Martin Neukom frühzeitig auf uns zu und fragte nach unserer Einschätzung. Wir werden also auch über gewisse Parteigräben hinweg gehört.

Auf der Terminliste des BZS findet sich auch ein «Jungpolitiker-Anlass». Welche Idee steckt dahinter?

Wir pflegen gute Kontakte zu den heutigen Amtsträgern. Um auch die guten Kontakte für morgen und übermorgen zu pflegen, haben wir letztes Jahr erstmals einen solchen Jungpolitiker-Anlass durchgeführt. Wir luden übers ganze Parteienspektrum hinweg junge Politikerinnen und Politiker ein, beim ersten Mal zu einer gemeinsamen Führung ins neue Kunsthaus, das zu 90 Prozent aus rezykliertem Material erstellt wurde, beim zweiten Mal auf der Baustelle Einhausung Schwamendingen. Bei solchen Aktivitäten bietet sich die Möglichkeit, auch – sagen wir einmal – eher baufremde Jungpolitikerinnen und -politiker von fortschrittlichen Bauaktivitäten zu begeistern. Das ist wichtig, zumal mit Fernwärmeprojekten, energetischen Sanierungen oder auch der Siedlungsverdichtung die Berührungspunkte zwischen Politik und Bauwirtschaft nicht weniger werden.

Was hat Sie 2019 bewegt, nach einer Karriere als Lehrer, Schulleiter und Geschäftsführer eines Schulkreises zum BZS zu wechseln?

Ich war 55 Jahre alt und spürte den Wunsch nach einer Veränderung. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt, dass ich problemlos zehn weitere Jahre in meinem angestammten Berufsfeld weitermachen könnte. Mit dieser Sicherheit im Rücken sagte ich mir: Wenn sich etwas Neues ergibt, das spannend ist, dann wage ich es. Ich nahm mir eine kleine Auszeit, um mich zu orientieren. Schliesslich lagen drei Optionen auf dem Tisch. Zwei davon waren wieder im Bildungswesen angesiedelt, die Dritte war die Geschäftsführerstelle im BZS, also etwas ganz anders. Das weckte mein Interesse.

Sie sind seit gut drei Jahren als Geschäftsführer des BZS tätig. Welche Ziele nehmen Sie sich vor?

Ich möchte intern das Bewusstsein stärken, dass der BZS ein aktiver Verband ist, der seinen Mitgliedern echten Mehrwert bietet. Die BZS-Geschäftsstelle soll dafür eine gewisse Zentrumsfunktion einnehmen. Von hier aus wollen unsere Mitglieder aktiv bei einer Vielzahl von Herausforderungen unterstützen. Gleichzeitig sind wir aber auch der Ort, wo unsere Mitglieder offene Ohren finden, wenn sie bei individuellen Problemen anstehen. Darüber hinaus möchte ich bei der Nachwuchsgewinnung sowie im politischen Bereich mithelfen, die Basis für eine erfreuliche Zukunft zu legen.

Womit belohnen Sie sich, wenn Sie ein Ziel erreichen?

Die schönste Belohnung für mich ist es, wenn wir Anerkennung erhalten für die engagierte Arbeit, die wir auf der Geschäftsstelle leisten. Sei es in Form eines „Danke“ oder in Form einer Einladung zur Verbandsreise einer Sektion, auf der man es sich gut gehen lässt. Das schätze und geniesse ich sehr.

Beat Matter

Beat Matter

Ich schreibe. Und ich fotografiere. Beides fliessend. Für Medien, Unternehmen, Stiftungen, Verbände, Vereine und Private.

Gerne gelesen? Hier gibt es mehr davon.