Je ausgeklügelter und detailreicher die Wetter-Apps sind, die man in der Hosentasche herum trägt, desto treffsicherer findet man das Zeitfenster, in dem man verregnet wird. So zumindest kommt es mir manchmal vor. Erst gestern wieder.
Nachdem die Wetterpropheten ab gestern mehr oder weniger den drei Tage andauernden Weltuntergang („Kräftiger Regen“, „Intensiver Dauerregen“ „Lokal Hochwasser und Überschwemmungen“) prophezeiten, verfolgte ich penibel das Radarbild auf dem Smartphone, um den idealen Moment zu antizipieren, um halbwegs trocken den Töff aus der Werkstatt heim holen zu können. Der Versuch scheiterte kläglich: Die anvisierte Trockenphase herrschte während meiner Anreise mit dem ÖV zur Werkstatt. Kaum machte ich mich von dort aus auf den Heimweg, begann es auszuleeren – und hörte nicht mehr auf, bis ich die tropfende Kluft daheim im Trockenraum säuberlich aufgehängt hatte. Von da an blieb es trocken.
Als die Kinder gebettet waren, machte ich mich deshalb nochmals auf den Weg. Es wurde eine schöne, trockene Runde mit einem herrlichen Sonnenuntergang. Mit dem Wetter war ich danach wieder versöhnt. Mit der Wetter-App noch nicht.