Seit 100 Jahren im schwierigen Gelände

Die Gasser Felstechnik AG feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Im Gespräch erzählt CEO Matthias von Ah, wie das Obwaldner Familienunternehmen schweizweit in schwierigem Gelände aktiv ist – und trotzdem seine lokale Verantwortung wahrnimmt. (Text und Fotos: Beat Matter; für „die baustellen“ Nr.06/2022.)

2022 ist für Gasser Felstechnik ein grosses Jubeljahr. 100 Jahre ist es her, seit Karl Gasser in Lungern sein Baugeschäft gründete. Was bedeutet es Ihnen, das Unternehmen als CEO durch das Jubiläum führen zu können?

Matthias von Ah: Das Jubiläum ist für das Unternehmen ein einzigartiges Ereignis. Es steht für viel Tradition, viel organisch Gewachsenes und eine tiefe Verwurzelung am Ort Lungern – der für eine schweizweit tätige Baufirma nun wirklich kein üblicher Standort ist. Ich freue mich sehr, darf ich als Geschäftsführer gemeinsam mit der Besitzerfamilie Gasser diesen Meilenstein erleben und bin stolz darauf, mit der ganzen Belegschaft auf eine so reiche Firmengeschichte zurückschauen zu können.

Die letzten zwei Jahre standen unter dem Einfluss der Pandemie. Hatten Sie die Befürchtung, auch die geplanten Jubiläumsfeiern für Mitarbeitende und Kunden könnten Corona-Massnahmen zum Opfer fallen?

Sicher kam im Verlaufe des Winters der Gedanke auf, ob unsere Jubiläumspläne von der Pandemie durchkreuzt werden könnten. Aber ganz ehrlich: Das waren nicht die wichtigsten Fragen, die uns in den vergangenen zwei Jahren beschäftigten. Viel wichtiger war es, dass wir als Firma und als Branche permanent arbeiten konnten.

Vor 100 Jahren begann Karl Gasser damit, in der Gegend Häuser sowie Ställe zu bauen und im Winter dafür zu sorgen, dass Strassen und die Bahnlinie geräumt werden. Welche Bedeutung hat das Unternehmen heute für Lungern und die Wirtschaftsregion?

Zu einem lebendigen Dorf im Berggebiet gehört eine funktionierende Wirtschaft, die den Bewohnern Ausbildungs- und Arbeitsplätze bietet. Eine Wirtschaft, die jungen Männern und Frauen Anreize gibt, um nach einer Ausbildung irgendwo im Land wieder ins Berggebiet zurückzukehren – und die Karriere weiterzuführen. Aus dieser Optik heraus ist Gasser Felstechnik als Teil der lokalen Wirtschaft vital für die Region.

Gasser Felstechnik operiert heute schweizweit. Gelingt es, dieser wichtigen lokalen Funktion nach wie vor gerecht zu werden?

Ich glaube schon. Insbesondere auch, weil wir – wie andere Obwaldner Firmen – eine weitere wichtige soziale Funktion wahrnehmen: So schaffen wir beispielsweise Möglichkeiten, um Leute einzugliedern, die es auf dem auswärtigen Arbeitsmarkt schwierig hätten. Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt im Lokalen funktionieren, das durfte ich in den 20 Jahren, in denen ich hier tätig bin, immer wieder erleben.

Im Verlaufe seiner Geschichte hat sich Gasser mehr und mehr auf Untertagbau, Felssicherungen, Sprengtechnik und Spezialtiefbau spezialisiert. Mit Gasser Bauservice gibt es aber nach wie vor den klassischen Baumeister unter dem Firmendach, der auch Neu- und Umbauten macht. Wie sind die Gasser-Bereiche heute gewichtet?

Wir gliedern unsere Aktivitäten in die Abteilungen Untertag, Felssicherung, Sprengbetriebe, Spezialtiefbau sowie Gasser Bauservice, wobei es sich um den klassischen Hoch- und Tiefbau handelt. Diese Abteilungen sind volumenmässig nicht jederzeit ausgeglichen, aber sie sind jederzeit gleich wichtig. Denn: Unsere Abteilungen sind für sich betrachtet nicht eigenständig überlebensfähig. Für unseren Erfolg braucht es also das Zutun aller Abteilungen. Abgesehen davon hat uns die breite Aufstellung in mehreren Spezialgebieten schon durch manche Baisse hindurch geholfen, die in einzelnen Bereichen auftraten.

Gasser Felstechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten ein so ausgeprägtes Spezialisten-Image erarbeitet, dass der klassische Hoch- und Tiefbau fast ein bisschen im Schatten steht. Spüren Sie das im Markt?

Wir engagieren uns bewusst dafür, dass unser traditioneller Hoch- und Tiefbau nicht vergessen geht. Denn tatsächlich ist unser Image mittlerweile so stark mit unseren Spezialbereichen verknüpft, dass sich mancher Bauherr, der in der Region ein Haus bauen möchte, fragt, ob wir das überhaupt können. Die Antwort lautet: Ja, unser Gasser Bauservice kann das sogar ausgezeichnet!

Machen Sie im Hoch- und Tiefbau ebenfalls einen Bezug zum alpinen Raum?

Ja durchaus. Wir positionieren uns auch mit dem Gasser Bauservice – ganz Gasser-typisch – als Experten im alpinen und hochalpinen Gebiet. Es ist uns in den vergangenen Jahren zusehends besser gelungen, uns auch im Berggebiet ausserhalb unserer Heimatregion für Hoch- und Tiefbauaufträge zu empfehlen.

Sie führen auch Spezial-Aufträge im Ausland aus, richtig?

Aktiv bieten wir unsere Leistungen in der ganzen Schweiz an – und zwar immer dort, wo das Gelände anforderungsreich ist. Mit durchschnittlich ein bis drei Projekten jährlich spielt das Ausland aber tatsächlich immer wieder eine Rolle für uns. Wir machen jedoch kein Marketing im Ausland. Unser Name ergibt sich aus unserer Bekanntheit im Inland. Gute Erfahrungen sprechen sich glücklicherweise über die Grenzen hinaus herum. Auch mit unseren Aktivitäten auf den sozialen Medien strahlen wir naturgemäss über die Landesgrenzen hinaus.

Lungern ist nicht unbedingt der Premium-Wirtschaftsstandort der Schweiz. Gibt es Momente, in denen Sie sich Ihr Büro an einen zentraleren Ort wünschen?  

Das tue ich einzig und allein, wenn es um die Rekrutierung von Kadermitarbeitenden geht. Da merken wir, dass wir einen Standortnachteil haben. Schon bei der Rekrutierung von Bauleuten fällt dieser Faktor weniger ins Gewicht, weil diese ohnehin dezentral auf Baustellen in der ganzen Region oder gar in der ganzen Schweiz tätig sind.

Wie gehen Sie mit der Schwierigkeit um, Kaderleute nach Lungern zu locken?

Wir versuchen, verschiedene Möglichkeiten auszuloten. Beispielsweise mit Heimarbeitsmodellen, wie wir sie ja in den vergangenen zwei Jahren zwangsläufig einüben mussten. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt: Solche Varianten funktionieren – und das nicht einmal schlecht. Zusätzlich betreiben wir einen kleinen Bürostandort in Luzern, der ebenfalls die Möglichkeit bietet, ausserhalb von Lungern arbeiten zu können. Wir sind also mit verschiedenen Massnahmen dabei, Anreize zu schaffen, um interessierten Kadern den Schritt zu uns zu erleichtern. Was ich aber auch betonen will: Wer in Lungern und Umgebung lebt und arbeitet, profitiert von wunderbaren Vorzügen. Wir stehen beispielsweise auf dem Arbeitsweg nie im Stau (lacht). Zudem bietet die gut erschlossene Bergregion zahllose Möglichkeiten, um sich in schönster Natur sportlich zu betätigen.

Zeigen die Massnahmen Wirkung?

Jein. Es gelingt uns mit einigem Aufwand, das nötige Kader anzuziehen. In den vergangenen Jahren ist es jedoch zu einem wichtigen Eckpfeiler unserer Personalstrategie geworden, dass wir die Mitarbeitenden, die wir auf allen Stufen benötigen, in erster Linie selbst ausbilden. Dies nicht nur auf den Kaderstufen, sondern auch beim gewerblichen Personal. Auch im Berggebiet schlägt sich die demografische Entwicklung nieder, wonach die geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen und geburtenschwache Jahrgänge nachkommen.

Suchen Sie in der Regel fertig ausgebildete Fachleute? Oder suchen Sie wetter- und bergfeste Leute mit dem Potenzial, sich «on the job» einzuarbeiten?

Wir suchen Leute, die arbeiten können und wollen. Ob sie eine entsprechende Ausbildung mitbringen oder ob sie bereit sind, die nötigen Kompetenzen in der Praxis aufzuarbeiten, spielt eine untergeordnete Rolle. Unsere Türen stehen auch für Quereinsteiger weit offen. Wichtig ist, dass sich die Leute bewusst sind: Wir seilen uns nicht bloss cool über Felswände ab. Die Arbeit bei uns ist streng, sie findet draussen statt und oft an Lagen, an denen man unter der Woche vor Ort bleibt. Man muss ein bisschen gemacht sein dafür.

Wie begeistern Sie Ihre Leute für Arbeiten an abgelegenen, ja teils wirklich exponierten Lagen?

Wir haben eigentlich nie Mühe damit, Projektteams zusammenzustellen mit Leuten, die motiviert sind und die nötigen Kompetenzen haben. Es ist eine sehr schöne Qualität dieses Unternehmens, dass die Leute bereitstehen, wenn die Unternehmung sie braucht. Diese Motivation stärken wir, indem wir Projekte anziehen, die in unseren Leuten den Ehrgeiz wecken, sie zu meistern. In der Ausführung geben wir ihnen schliesslich die richtigen Werkzeuge in die Hand und unterstützen sie mit einer hervorragenden Organisation von der Zentrale aus. Darüber hinaus ist es entscheidend, dass die Begeisterung und die Leidenschaft für komplexe alpine Projekte vorgelebt und geteilt werden. Hierfür setzen wir stark auf soziale Medien sowie auf eine interne App, mit der sich unsere Leute austauschen und einander zeigen können, woran sie arbeiten.

Gasser Felstechnik ist auch ein Lehrbetrieb. Gelingt es, die Lehrstellen zu besetzen?

Das ist je nach Berufsgattung unterschiedlich. Während wir bei den Baumaschinenmechanikern unsere Lernenden auswählen können, würden wir gerne mehr Maurer-Lernende ausbilden. Doch es fehlt an Kandidaten. Auch bei den Lernenden ist es für uns sekundär, über welchen Beruf sie zu uns kommen. Deshalb setzen wir auf die Strategie, möglichst viele verschiedene Lehrberufe anzubieten: Fachmann Betriebsunterhalt, Logistiker, Baumaschinenmechaniker, Maurer sowie Grundbauer. Wir bilden den Nachwuchs aus und schauen dann gemeinsam, in welche Richtung die Karriere weitergehen könnte. Wenn man bei Gasser Felstechnik arbeitet, stehen Wege in ganz unterschiedliche Richtungen offen.

Sie sind nicht nur CEO eines wichtigen regionalen Lehrbetriebs, sondern führen als Dozent an der ETH Zürich auch den jährlichen Sprengkurs durch. Warum dieses Engagement?

Gemeinsam mit drei Kollegen habe ich diese kleine Aufgabe vor rund zehn Jahren übernommen. Es handelt sich dabei um eine einwöchige Veranstaltung, bei der Bauingenieur-Masterstudierende der ETH Zürich eine Sprengberechtigung erwerben können. Letztlich aber handelt es sich um ein Engagement im Bereich der Nachwuchsförderung. Wir wollen den jungen Ingenieuren einerseits die Vorteile und Möglichkeiten hochpräziser moderner Sprengtechnik aufzeigen. Andererseits können wir einen starken Praxisbezug im akademischen Studium schaffen.

Wir befinden uns in einer seltsamen wirtschaftlichen Lage. Während die Risiken und Unsicherheiten grösser werden, brummt die Schweizer Baunachfrage nach wie vor auf Hochtouren. Wie beurteilen Sie die Situation?

Zunächst einmal: Es geht uns gut, sehr gut sogar. Wir haben eine so gute Auftragslage, dass wir teils mit unseren Ressourcen an Grenzen stossen. Wie angesprochen stehen wir – wie die gesamte Branche – vor gewissen Herausforderungen, um unseren Personalbestand etwas aufzustocken. Ich kann nur wiederholen: Bauleute, die auch unter herausfordernden Bedingungen gute Leistungen erbringen können – und wollen -, treffen in Lungern garantiert auf offene Türen.

Gleichzeitig ist kaum abschätzbar, wie sich die Folgen des Kriegs in der Ukraine weiter auswirken. Wie gehen Sie als Chef von 300 Leuten mit solchen Unsicherheiten um?

Die Schwierigkeit, die derzeit die ganze Branche fordert, ist die Teuerungssituation in verschiedensten Materialbereichen. Davon sind aktuell von den Lieferanten bis zum Endkunden alle betroffen. Die Situation zwingt uns, permanent am Ball zu bleiben, um stets mit gültigen Einkaufskonditionen zu operieren und unseren Kunden jederzeit sagen zu können, was ihr Objekt kostet. Angesichts der branchenüblichen zeitlichen Differenz zwischen Offerte und Leistungserbringung sowie Abrechnung sind wir dennoch angewiesen auf das Verständnis der Bauherrschaften für die schwierige Situation.

Ist dieses Verständnis vorhanden?

Das Verständnis wird gegenwärtig breit signalisiert, das ist erfreulich. Wie gross das Verständnis ist, wenn die je nach Projekt grossen Zahlen und Mehrkosten effektiv auf dem Tisch liegen, dürfte individuell unterschiedlich sein.

Sie sind in Projekten häufig Subunternehmer, stehen also am Schluss der Nahrungskette im Preiskampf. Gleichzeitig sind Ihre Abteilungen hochspezialisiert. Gelingt es Ihnen, aus dieser Position heraus dem Preiskampf entgegenzuwirken?

Teilweise. Dort, wo die Anforderungen sehr schwierig sind und wir gegebenenfalls der einzige Anbieter sind, der die geforderte Leistung erbringen kann, gelingt es uns gut. Deshalb versuchen wir uns wo immer möglich zu differenzieren. Gerade im Spezialtiefbau, der ja teils auch ein Massengeschäft ist, versuchen wir uns über erweiterte Dienstleistungen von Mitbewerbern zu unterscheiden. Wir haben ein Engineering aufgebaut, über das wir in früheren Phasen in die Projekte einsteigen und dann breite Dienstleistungen aus einer Hand offerieren können. Dies leider nur bei privaten Auftraggebern, denn bei öffentlichen Bauherrschaften sträubt man sich nach wie vor dagegen, Planer- und Ausführungsleistungen an dieselbe Unternehmung zu vergeben. Glücklicherweise haben wir – insbesondere im Bereich von Baugruben – sehr viele private Kunden und Bauherrschaften. Deshalb funktioniert unsere Strategie recht gut.

Wovon gehen Sie für die kommenden sechs, zwölf Monate aus?

Das ist reines Kaffeesatzlesen. Was jetzt passiert, hätten wir vor sechs Monaten nie erwartet. Wir gingen davon aus, dass sich die Situation nach der Pandemie stabilisieren würde. Dann aber brach der Krieg in der Ukraine aus, dessen Verlauf und weiteren Folgen völlig offen sind. Hinzu kommt, dass die Corona-Situation in China aufgrund deren Restriktionen nach wie vor brandheiss ist. Auch diesbezüglich ist nicht abschätzbar, in welcher Ausprägung uns das noch treffen wird. Wir befinden uns in einer unglaublich volatilen Situation. Die Preisstabilität, mit der wir in den letzten 15 Jahren ganz selbstverständlich arbeiteten, ist komplett verdampft.

Was kann man als Geschäftsführer aktiv unternehmen, wenn man heute nicht weiss, in welche Richtung sich die Märkte morgen entwickeln?

Wir sind sicher zurückhaltend in der Ausformulierung von Pauschalen. Und wir nehmen in Auftragsverhandlungen die Bauherrschaften mit einer neuen Bestimmtheit in die Pflicht. Hier sehen wir eine Art Paradigmenwechsel. Ich glaube, wir sind erstmalig und endlich in einer Situation, in der ein Bauherr, der die Teuerungszuschläge nicht zulassen will, auf dem Markt kein Angebot bekommt. Dies nicht aus einer koordinierten Aktion heraus, sondern ganz einfach deshalb, weil es für uns Anbieter anders nicht möglich ist, unsere Firmen verantwortungsvoll zu führen.

Können Sie angesichts der hektischen Wirtschaftssituation führen und gestalten, wie Sie es gerne würden? Oder sind sie stärker mit Reagieren beschäftigt?

Wir sind Bauleute und als solche generell gerne und stark im Tagesgeschäft tätig. Das gilt auch für uns Kadermitarbeiter. Wir leben geistig weniger im Büro, sondern vielmehr auf der Baustelle. Das bewahrt uns in der gegenwärtigen Situation ein bisschen davor, uns komplett verrückt zu machen. Dennoch ist es unsere Aufgabe, in die Zukunft zu denken und zu skizzieren, wie es mit dem Unternehmen weitergehen kann. Das tun wir. Wir haben Ideen. Und wir arbeiten im Hintergrund konsequent daran, diese umzusetzen.

Das grosse 100 Jahr-Jubiläum des Unternehmens lenkt ein bisschen davon ab, dass auch Sie selbst ein Jubiläum feiern: Seit 10 Jahren tragen Sie die operative Verantwortung für den Betrieb. Im kommenden Jahr sind Sie seit zwei Jahrzehnten bei Gasser. Fühlt sich das nach einer langen Zeit an? Oder so, als wären Sie erst gestern eingetreten?

Also wie gestern fühlt es sich nicht gerade an. Dafür liegen meine Anfänge zu weit zurück und dafür hat sich auch meine private Situation in den 20 Jahren zu stark verändert. Ich konnte in dieser Zeit bei Gasser Felstechnik eine konstante Entwicklung durchmachen, konnte Einblicke in praktisch alle Abteilungen gewinnen und das Unternehmen beim Wachsen begleiten. Dabei bot sich mir stets ein sehr spannendes Arbeitsumfeld, in dem ich viel lernen konnte – und bis heute viel lernen kann.

Sie haben an der ETH Zürich Bauingenieurwesen studiert und sind nach dem Abschluss direkt auf Unternehmerseite bei Gasser Felstechnik eingestiegen. Wie ist das gekommen?

Ich hatte einen anderen Plan. Ich wollte damals ein Praktikum bei Gasser Felstechnik machen, um mir zu bestätigen, dass mein geplanter Gang in ein Ingenieurbüro der richtige Weg ist für mich. Das ging offensichtlich komplett schief. Der damalige Patron Thomas Gasser hat sich von Anfang an sehr um mich bemüht. Schliesslich machte ich beruflich und privat den Schritt in den Kanton Obwalden. Ich habe es nie bereut.

Haben Sie nie den Drang gespürt, etwas anderes zu machen?

Laufbahnberater raten jeweils, man solle nach dem Studium für zwei, drei Jahre in eine Firma gehen, dann weiterschauen und wechseln. Das war damals auch mein Plan, als ich zu Gasser Felstechnik kam. Ich bekam hier aber in so hoher Kadenz neue Herausforderungen und mehr Verantwortung geboten, dass sich das Bedürfnis nie wirklich einstellte, mich neu zu orientieren. Ich wurde stets gefördert und konnte in diesem Unternehmen mit viel Unterstützung meiner Mitarbeitenden und der Familie Gasser entwickeln, ohne je Ellenbogen ausfahren zu müssen. Das war und ist eine grossartige Befriedigung für mich. Deshalb frage ich mich: Warum sollte ich hier weg, wenn doch alles zusammenpasst? Und gelange immer wieder zur Antwort: Ich muss und will nicht.

Beat Matter

Beat Matter

Ich schreibe. Und ich fotografiere. Beides fliessend. Für Medien, Unternehmen, Stiftungen, Verbände, Vereine und Private.

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