Match ums Station: Stadt Zürich gegen Halter AG

Ende September 2013 lehnte die Zürcher Stimmbevölkerung ein neues Fussball-Stadion auf dem Hardturm ab. Einen Monat später überraschte die Bau- und Immobilienunternehmung Halter AG, indem sie gemeinsam mit den beiden Zürcher Spitzenclubs GC und FCZ eine private Stadionlösung initiierte.

Ende Januar erschien in der Fachzeitschrift „intelligent bauen“ ein Interview mit Markus Mettler, dem CEO der Halter AG. Auf das Stadionprojekt angesprochen sagte er: „Der Lead liegt bei der Stadt Zürich. Wir haben noch kein Feedback auf unseren Vorstoss erhalten…

Am 5. Februar gab Corine Mauch, Zürcher Stadtpräsidentin und zu diesem Zeitpunkt im Wahlkampf um ihre Wiederwahl, dem Blick ein Interview. Auf die Frage „Ein Stadion ist noch möglich?“ sagte sie: „Ja. Der Ball liegt jetzt bei Privaten und den Klubs. Bei uns ist die Türe offen für Gespräche.“

Sowohl Stadtpräsidentin Corine Mauch, als auch die Halter AG, waren der Meinung, dass der Ball in der Stadionfrage bei der jeweils anderen Mannschaft liege. Es kam zu einer kleinen Twitter-Diskussion. Und es stellte sich die Frage: Wo liegt der Ball wirklich?

Auf Anfrage bei der Halter AG erklärt Kommunikationsleiterin Sandra Wetzel den Ablauf wie folgt:

Am 25. Oktober 2013 habe man drei Zürcher Stadträten die private Stadionlösung präsentiert. Corine Mauch sei nicht dabei gewesen. Gleichentags sei die Pressemitteilung und die Präsentation auf der Firmen-Website veröffentlicht worden. Ende November habe sich die Halter AG bei der Stadt Zürich schriftlich nach dem Stand der Dinge erkundigt. Daraufhin habe die Stadt angekündigt, die Halter AG bis Ende Januar über das weitere Vorgehen zu informieren. Das sei bisher allerdings nicht geschehen.

Nach Darstellung der Halter AG liegt der Ball in der Stadionfrage demnach bei der Stadt. Nach dieser Version lag er auch dort, als die wahlkämpfende Stadtpräsidentin Mauch im Blick-Interview sagte, er liege bei Privaten und den Klubs.

Beat Matter

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